Bibel lesen

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Lernen Sie den neuen Kurs zur Einführung in die Bibel in diesem Video kennen!

 

 

Konzipiert für 5 Einheiten á 105 Minuten.

Fordern Sie hier das Kurspaket an (nur für Kirchengemeinden und Weiterbildungseinrichtungen der EKBO).

Methoden für die Vorbereitung eines Predigttextes bzw. das gemeinsame Bibellesen

Im Folgenden finden Sie Beschreibungen verschiedener Methoden für die Vorbereitung eines Predigttextes bzw. das gemeinsame Bibellesen. Diese Rubrik wird weiter ausgebaut.

Bibel-Teilen – Methode der sieben Schritte

Fast allen Formen des Bibel-Lesens, die als Bibel-Teilen bezeichnet werden, ist gemein, dass sie diese Gliederung in sieben Schritte teilen. Bei Änderungen, die je nach Gruppe, Bibel-Text oder Absicht sinnvoll sind, finden sich grundsätzlich dieselben Schritte in angepasster Reihenfolge, Auswahl und Ausprägung.
Einzelne Personen, die nach dieser Methode in der Bibel lesen wollen, können das "Austauschen" (Schritt 6) durch "Merken" ("was will ich mir merken?")  ersetzen.

    1. Einladen/Sich öffnen - in einem Gebet oder Lied lädt die Gruppe Gott ein, unter ihnen zu sein und öffnet sich für sein Wirken.
    2. Lesen - ein/e Teilnehmer/in liest den Text laut vor.
    3. Verweilen/Vertiefen - jede/r Teilnehmer/in kann einzelne Wörter oder kurze Satzabschnitte mehrmals kommentarlos laut aussprechen; anschließend wird der Text erneut vorgelesen.
    4. Schweigen - für einige Minuten in Stille überdenken die Teilnehmenden erneut den Text und was er für sie und ihr Leben bedeutet.
    5. Mitteilen - jede/r teilt den anderen die eigenen Überlegungen mit.
    6. Austauschen - im Gespräch suchen die Teilnehmenden nach der Bedeutung des Textes für die Gemeinschaft und für die/den einzelne/n; neue Vorsätze zum Handeln können formuliert und ältere reflektiert werden.
    7. Beten - das Bibel-Teilen wird mit einem Gebet, Lied oder Segensspruch abgeschlossen.

Die 5-Finger-Methode

Die 5-Finger-Methode zum Bibellesen:
1. Daumen : Das gefällt mir am Text
2. Zeigefinger : Das zeigt mir der Text, darauf macht er mich aufmerksam
3. Mittelfinger : Das gefällt mir am Text nicht, finde ich schwierig
4. Ringfinger : Da steckt in diesem Text eine Aussage über meine Beziehung zu Gott (z. B. eine Zusage)
5. Kleiner Finger : Das möchte ich mir merken, da hake ich mich fest

Västeras-Methode

1. Eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer liest den Text laut vor. (Plenum)

2. Jede/jeder liest den Text noch einmal leise durch und markiert ihn am Rand mit folgenden Symbolen (Einzelarbeit):
!  = Das ist mir besonders wichtig.
?  = Das verstehe ich nicht.
+  = Das freut mich.
*  = Das erinnert mich an ein Erlebnis.
→ = Das regt mich zum Tun an.
≠  = Das reizt mich zum Widerspruch.

3. Der  Text  wird  Vers  für  Vers  durchgegangen.  Diejenigen,  die  Symbole eingetragen haben, äußern sich dazu (dass keine Symbole eingetragen sind, wird eher selten der Fall sein). Informationsfragen werden geklärt, Einsichten und Betroffenheiten werden (ausführlich) besprochen.
Niemand darf zu Äußerungen gedrängt werden. Jede/jeder muss die Freiheit haben,  selbst  zu  entscheiden,  was  sie/er  mitteilen  möchte.  Über  die Richtigkeit dieser ganz persönlichen Meinungen sollte nicht diskutiert werden. (Plenum)

4. Zum Schluss wird der Text noch einmal ganz vorgelesen.

Tipps :
- Es  ist  sinnvoll,  den  Bibeltext  gegliedert  in  Sinnzeilen  für  jede/jeden  als Kopie vorliegen zu haben, dazu noch Stifte.
- Im zweiten Schritt kann man auch weniger Symbole nehmen (z. B. die ersten drei und das letzte).

Der POZEK-Schlüssel

Eine sehr kompakte Möglichkeit, einen Text zu erfassen ist
der sogenannte POZEK-Schlüssel:

P – Personen :   Welche Personen kommen vor? Was wissen wir über sie? Wer ist hier die Hauptperson?
O – Ort :   Wo spielt das Ganze? Findet man den Ort auf einer Landkarte – zum Beispiel hinten in der Bibel?
Z – Zeit :  Wie kann man das Geschehen zeitlich einordnen? Eventuell hilft auch hier die Zeitschiene,
                     die in den meisten Bibeln enthalten ist.
E – Ereignis :  Worum geht es hier eigentlich? Wenn es verschiedene Szenen gibt, hilft es, sie nacheinander aufzuschreiben.
K – Kern :  Was ist die Kernaussage des Textes? Kann ich sie als Thema formulieren?

Dies dient sowohl der eigenen Vorbereitung als auch des Gesprächs in der Gruppe.

EVA-Methode: Entdecken – Verstehen – Anwenden

Entdecken :
 Fakten erfassen: Ort, Zeit, Personen ... Wann, wo, wer, wie, warum ...?
 Welche Begriffe fallen auf? Gibt es Schlüsselworte, die man in einer Bibelwort-Konkordanz nachschlagen könnte um
zu entdecken, wo sie noch in der Bibel vorkommen?

Verstehen :
 Welche Fragen kommen mir? (Unbedingt notieren, sie können auch fürs Gruppengespräch hilfreich sein!) Finde ich
mögliche Antworten, die ich ins Gespräch aber nicht gleich einbringen muss?!
 Wo ist unsere Zeit anders als die Zeit der Bibel? Hat das Konsequenzen?
 Was sagt der Text über Gott, mich, die Gemeinde, unsre Welt …?
 Gibt es einen Kernsatz, den man sich merken sollte?

Anwenden :
 Was bedeutet das Gelesene für mich? Für uns? Was sollen wir tun?

Die Hörzu-Methode - Das Bibelgespräch, bei dem das Hören im Zentrum steht

Bei der Hörzu-Methode (von Johannes Kuhn) stehen das Hören auf den Bibeltext und der Austausch darüber im Focus. Dafür werden Bibeln,
Zettel und Stifte benötigt. Das Ganze läuft in 6 Schritten ab:
1) Hör zu!
Eine Person liest den Bibeltext laut vor. Die anderen hören zu. Die Bibel bleibt zugeschlagen, um sich ganz aufs Hören
zu konzentrieren.
2) Denk nach – schreib auf! (5-10 Minuten)
Wenn der Text fertig vorgelesen wurde, machen sich alle Notizen zu den folgenden Fragen (die Bibel bleibt immer noch
zugeschlagen):
 „Was ist bei mir hängen geblieben?“ Eine einfache Auflistung der Ereignisse / Inhalte des Textes, 2-3 markante
Gedanken, die der Text äußert.
 „Was habe ich wie gehört?“ Wie verstehe ich das, was der Text sagt?
 „Welche Bilder sind in meinem Kopf entstanden?“ Welche Assoziationen habe ich? Was ist mir zum Text eingefallen?
Es geht nicht um ein „Abarbeiten“ aller Punkte, sondern darum, das Gehörte festzuhalten.
3) Tauscht euch aus! (maximal 10 Minuten – eher kürzer)
Im Anschluss erzählt man in Kleingruppen von 4-5 Personen die Entdeckungen. Jeder darf, keiner muss etwas sagen.  
Es geht hierbei vor allem um das Austauschen des Gehörten, nicht um theologische Diskussionen.
4) Schaut nach! (5-10 Minuten)
Jetzt wird der Text – mit aufgeschlagener Bibel – noch einmal vorgelesen. Dabei sollen folgende Fragen bedacht werden:
 Was habt ihr nicht gehört?
 Was habt ihr anders gehört, als es im Text steht?
 Welche Fragen habe ich an den Text?
Wieder ist Zeit, um sich – anhand der drei Impulsfragen – einige Notizen zu machen.
5) Hakt nach! (10-15 Minuten)
In denselben Kleingruppen wie zuvor findet nun ein Austausch über die drei Impulsfragen statt. Ziel dieses Schrittes  
ist es, 1-2 Fragen zu finden, die die Gruppe bewegen.
6) Stellt Fragen – sucht Antworten!  
(Dauer abhängig von der Anzahl der Fragen und der Intensität der Gespräche)
Jede Gruppe stellt ihre Frage/n den anderen Gruppen und gemeinsam werden Antworten gesucht. Alle können mit  
ihren Erkenntnissen etwas beitragen.

Tipps :
- Eine Person leitet das Gespräch. Dazu zählt das Vorlesen des Textes, der Blick auf die Uhr sowie die Gesprächsleitung.
- Die Fragen können einmal ausgedruckt und dann in die Bibel gelegt werden.