Die Dorfkirche des Monats März 2025 steht in Friedersdorf

Die Dorfkirche des Monats März 2025 steht in Friedersdorf

Die Dorfkirche des Monats März 2025 steht in Friedersdorf

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Die Dorfkirche des Monats März 2025 steht in Friedersdorf

Die Kirche in Friedersdorf wurde vom Förderkreis Alter Kirchen zur Dorfkirche des Monats März 2025 gewählt. Dorfkirche des Monats

Für die Friedersdorfer ist ihre Kirche ein Ort der Begegnung und auch der Stille und Einkehr. Sie ist an den Wochenenden meist geöffnet.
Eine Besonderheit in der Kirche ist die Friedersdorfer Bilderbibel. Für eine Besichtigung nehmen Sie am besten Kontakt mit Pfarrer Tiepner auf.

Pfarrer Sven Tiepner schreibt über die Friedersdorfer Kirche: 

Eindrucksvoll und erhaben steht sie auf dem langgestreckten Anger: die Dorfkirche Friedersdorf. Sie ist das unumstrittene Wahrzeichen des kleinen Ortes, der rund 25 km südöstlich der Stadtgrenze von Berlin direkt an der Bahnlinie Königs Wusterhausen-Frankfurt/Oder liegt. Bis 1878 stand auf dem Dorfanger noch eine kleine Fachwerkkirche, die jedoch zu alt, zu baufällig und für die Einwohner des Dorfes und der umliegenden kirchlosen Orte zu klein geworden war. Deshalb wurde hier nach Entwürfen des Königlichen Bauinspektors Deutschmann diese große Kirche gebaut. Es ist ein typischer Bau der Übergangszeit zwischen der Neugotik der Berliner Bauschule (Stüler & seine Nachfolger) und dem strengen Historismus der wilhelminischen Epoche. Neben Spitzbogenfenstern finden sich auch kubische Formen. Besonders markant sind der Staffelgiebel im Osten des Kirchenschiffs und die Fassaden aus gelbem Backstein mit roten Bändern. Die verwendeten Steine kamen aus dem nahen Ort Kablow-Ziegelei. Am 10. Juni 1880 weihte Generalsuperintendent Kögel die neue Kirche ein. Ihre majestätische Form und ihr 150 preußische Fuß (= ca. 47m) hoher, quadratischer Turm nebst spitzem Helm machen sie schon von weitem zu einem Blickfang.

Der Innenbau ist saalartig gestaltet, ohne Seitenemporen. Auf der Mittelempore steht eine Orgel mit zwei Manualen, 14 Registerzügen und 11 klingenden Stimmen - erbaut von der Fa. Albert Lang Berlin. Besonders wertvoll und schön sind die drei Fenster mit Glasmalerei in der Apsis. Sie wurden 1894 von Rittergutsbesitzer Wollmann aus Blossin gestiftet und zeigen das Heilsgeschehen in seinen wichtigsten Ereignissen: Weihnachten (Geburt Jesu), Karfreitag (Kreuzigung), Ostern (Auferstehung). Im „Bildersturm“ der sechziger Jahre wurden Altar, Kanzel und Taufstein durch schlichtere Formen ersetzt. Nur das Altarkreuz und die alte Messingtaufschale des Taufbeckens blieben erhalten. 1994 erhielt das Dach der Kirche im Zuge einer Neudeckung auf der Südseite eine Photovoltaikanlage. Außerdem entstand durch den Einbau einer künstlerisch gestalteten Glaswand unter der Orgelempore im Eingangsbereich ein zusätzlicher Raum, die so genannte „Winterkirche“.

Die Friedersdorfer Dorfkirche ist religiöser und kultureller Treffpunkt für Christen und Nichtchristen in der Mitte des Dorfes. Von hier aus entstehen immer wieder Projekte, die das Dorfleben bereichern.

Seit 2022 kann man die Friedersdorfer Bilderbibel – Die Heilige Schrift mit unseren Gesichtern in der Kirche besichtigen. Das ist ein Projekt mit 28 großformatigen Fotos und Montagen, mit dem Kinder und Erwachsene aus dem Dorf und der Kirchengemeinde den Innenraum verschönerten. Ca. 250 Beteiligte schlüpften dabei als Protagonisten in die Rollen biblischer Personen aus dem Alten und Neuen Testament. Die Friedersdorfer Bilderbibel ist ein wunderbares Gemeinschaftswerk geworden. Jedes Bild ist für sich ein kleines Kunstwerk, das von einer ganz persönlichen Umsetzung eines biblischen Textes erzählt.

Von 2021-2023 nahm die Kirchengemeinde am FAK-Förderwettbewerb Blühende Dorfkirchen teil, bei dem sie den zweiten Preis gewann. Das Preisgeld wurde für die Sanierung einer Seitentür verwendet.

Seit langen wünscht sich die Kirchengemeinde, die in Kriegszeiten abgegebenen Bronzeglocken wieder als Dreier-Geläut zu haben. Die dafür notwendigen Mittel kamen durch Spenden schnell zusammen. Statische Messungen, Schwingungsgutachten und Untersuchung der Bausubstanz des Kirchturms haben jetzt allerdings ergeben, dass die Balken von Hausschwamm befallen sind und dringend eine Sanierung des kompletten Turmes erforderlich ist. Auch die noch vorhandene Stahlglocke darf aktuell nicht mehr geläutet werden. Die Bauplanung ist in Arbeit. Die Kirchengemeinde rechnet mit Sanierungskosten zwischen 400T-500T Euro und hofft auf Förderung und Spenden.

Text: Sven Tiepner
Fotos: Karoline Tiepner

Weitere Fotos der Friedersdorfer Kirche sind in einer Fotogalerie zu sehen: Friedersdorf - Kablow 

Weitere Informationen:

Adresse der Kirche: Lindenstr. 17, 15754 Heidesee OT Friedersdorf

Ev. Kirchengemeinde Friedersdorf-Kablow
Ansprechpartner: Pfarrer Sven Tiepner, Telefonnummer: 033767-80560
E-Mail: kirchengemeinde.friedersdorf-kablow@ekkos.de, 
www.kirche-oderland-spree.de

Touristische Angabe: Die Kirche liegt nahe am Dahme-Radweg. Über den Radweg Bindow-Friedersdorf ist sie von dort aus erreichbar.

Spendenkonto: Evangelische Kirchengemeinde Friedersdorf-Kablow
IBAN: DE20 5206 0410 2403 9006 90
Verwendungszweck: Sanierung Kirchturm Friedersdorf


Dorfkirchen des Monats – Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

Infobrief – Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

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