Europa eine Seele geben - 30 Jahre Oekumenisches Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V.

Europa eine Seele geben - 30 Jahre Oekumenisches Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V.

Europa eine Seele geben - 30 Jahre Oekumenisches Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V.

# Oekumenisches Europa-Centrum

Europa eine Seele geben - 30 Jahre Oekumenisches Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V.

Zu den Initiativen, die durch den politischen Neuanfang 1989/90 möglich wurden, gehört die Neu-Gründung der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Jahr 1991. Mehrere Jahre wurde darum gerungen, welche Rolle der Glaube und die Religion an der neuen Universität spielen könnten. Schließlich kam es 1994 zur gemeinsamen Gründung des Vereins Oekumenisches Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V. durch die Stadt Frankfurt (Oder), die Europa-Universität und den Ökumenischen Rat der Stadt. Sein Motto „Europa eine Seele geben“ übernahm er vom langjährigen Präsidenten der Europäischen Kommission, dem Franzosen Jacques Delors, der 1992 sagte: „Wir werden mit der europäischen Einigung keinen Erfolg haben, wenn sie sich einzig auf rechtliches oder wirtschaftliches Fachwissen gründet. Wenn es uns in den nächsten zehn Jahren nicht gelingt, Europa eine Seele, eine Spiritualität, einen Sinn zu geben, dann ist das Spiel aus“.

Zum Glück musste doch nicht alles in zehn Jahren erreicht werden - aber seitdem setzt sich der Verein ein „für ein Bewusstsein von der unverwechselbaren europäischen Identität, die über Marktbeziehungen und materielle Interessen hinaus reicht“ (Hans Mommsen). Durch Gelegenheiten zum gegenseitige Kennenlernen der historischen, kulturellen und religiösen Traditionen sowie gemeinsamer Werte und Visionen fördert er die innere Verbundenheit und den gemeinsamen Einsatz der Menschen besonders in Deutschland und seinen mittel- und osteuropäischen Nachbarländern für das Friedens- und Menschenrechtsprojekt Europa.

Die fünf Hauptsäulen der Arbeit sind heute die Bildungsarbeit mit Grenzgesprächen und Begegnungsreisen, die ökumenische Spiritualität mit Gottesdiensten, Gebeten, Pilgerwegen und weiterem, der Betrieb des internationalen Ökumenischen Studienhauses Hedwig von Schlesien für jeweils 15 Studierende, sowie der Friedenskirche an der Stadtbrücke zwischen Deutschland und Polen und Kooperationsprojekte wie zum Beispiel die Aufstellung der Betonskulptur „SORRY“ auf der Oderpromenade im Sommer 2023.

Am 8. Oktober feiert der Verein nun sein 30jähriges Bestehen nicht mit einer selbstbezogenen Rückschau, sondern mit dem Blick nach vorn:

Um 17 Uhr lädt er in den Logensaal der Europa-Universität Viadrina ein zum 141. Grenzgespräch zum Thema „Das neue Europa und die Perspektiven des OEC“. Mit einem Impulsreferat des Mittel- und Ost-Europa-Referenten der EKBO Pf. Dr. Dr. Vladimir Kmec und einem Podium mit Vertretungen von Stadt, Universität, polnischen Nachbarn, den Kirchen und der jüngeren Generation soll es um die positiven und schwierigen Veränderungen in Europa seit 1994 und die neuen Herausforderungen gehen – und wie die Kirchen und das OEC dabei in der Zukunft ihre Rolle gestalten können. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei (s. auch Veranstaltungsankündigungen).

Frank Schürer-Behrmann

 

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